In der Werbung findet man eine Vielzahl verschiedener Angebote zum Thema Vinylboden. Bei dieser großen Auswahl ist es oft schwierig den Überblick zu behalten und für einen Laien fast unmöglich. Zu viel Vinylböden in den verschiedensten Varianten gibt es am Markt. Folgende Merkmale gilt es für den Laien zu unterscheiden:
- Nutzschicht
- Trägermaterial
- Trittschalldämmung integriert
- Aufbauhöhe
- wasserfest
Nutzschicht
Hier gibt es 4 verschiedenen Nutzschichtstärken
- 0,2 mm - Privatbereich
- 0,3 mm - Privatbereich
- 0,55 mm - Privat/Objektbereich
- 0,7 mm - Objektbereich
Die 0,2 mm bzw. 0,3 mm werden vor allem im privaten Wohnbereich in Bereichen die weniger beansprucht werden eingesetzt. Für diese Bereiche haben die Böden auch ihre Berechtigung. Wird ein Raum stärker beansprucht wie zum Beispiel eine Küche oder ein Wohnzimmer kann es aber sein, dass die Nutzschicht nicht den Ansprüchen gerecht wird. Hier ist ein durchtreten nach einigen Jahren möglich. Erkennbar ist eine starke Abnützung der Nutzschicht an der Oberfläche dadurch, dass die vormals dagewesene Struktur einer glatten Oberfläche weicht. Hier wurde die Struktur "abgetreten".
Daher empfiehlt es sich im stark beanspruchten Wohnbereich bereits auf eine Nutzschicht mit 0,55 mm zu setzen. Im Objektbereich wie Gastronomie, Hotellerie und im Gewerbe wird mittlerweile auch schon auf 0,7 mm Nutzschicht vertraut. Wobei hier das Design teilweise durch die hohe Nutzschicht etwas darunter leidet.
Trägermaterial
Hier gibt es die größten Unterschiede die den Preis zwischen einem günstigen und teuren Vinylboden ausmachen. Als Trägermaterial werden folgende Materialien verwendet:
- HDF Trägerplatte (verpresste Holzfaserplatte)
- Vollvinylträgerplatte
- Kunststoffträgerplatte
Am weitesten verbreitet ist die HDF Trägerplatte. Diese wird jedoch in verschiedenen Stärken verwendet, was sich dann auf Aufbauhöhe, Stabilität und Auszugsfestigkeit auswirkt. Je dünner bzw. weicher das Trägermaterial ist, desto wahrscheinlicher ist die Möglichkeit einer Fugenbildung.
Möchte man etwas Wasserfestes kann man sich für eine Trägerplatte aus Vollvinyl oder aus Kunststoff entscheiden. Der Unterschied liegt hier im Detail. Die Vollvinylträgerplatte ist eine reine PVC Trägerplatte, jedoch anfällig was Hitze und Kälte betrifft. Der große Vorteil liegt in der Feuchtigkeitsbeständigkeit. Mit dieser Trägerplatte kann auch in Feuchträumen auf Vinyl zurückgegriffen werden. Ein weiterer Grund für eine Entscheidung zu Vollvinyl ist der günstige Preis.
Im Vergleich dazu ist die Kunststoffträgerplatte stabiler und der Vinylboden weniger anfällig auf Temperaturschwankungen. Dadurch erreicht der Fußboden hier eine höhere Auszugsfestigkeit und die Bildung von Fugen wird eingeschränkt bzw. tritt seltener auf. Die Herstellung und das Material sind bei Kunststoffträgerplatten aufwändiger bzw. hochwertiger und daher ist ein Vinylboden mit dieser Trägerplatte auch vom Preis empfindlich teurer wie ein Bodenbelag mit Vollvinylträgerplatte.
Trittschalldämmung
Es gibt viele Bodenbeläge die zwar günstig erscheinen, jedoch erst beim Blick aufs Zusatzmaterial ihren wahren Preis offenbaren. Bei Laminat wird zum Beispiel eine eigene Trittschallunterlage benötigt die bei sehr günstigen Böden teilweise teurer sein kann wie der Boden selbst. Bei Fußböden mit einer HDF Trägerplatte ist in der Regel unten schon eine Trittschalldämmung aus Kork oder einem ähnlichen Material aufkaschiert und es wird bei Estrichen lediglich eine PE-Folie als Dampfbremse bzw. zur Gleitunterstützung benötigt. Hier bezahlt man zwar etwas mehr beim Boden, hat aber die Trittschalldämmung gleich integriert. Auch bei den Vollvinylböden ist es meist so, dass eigene Unterlagen mit oder ohne selbstklebende Oberfläche benötigt werden um den Boden ordentlich zu verlegen. Diese Unterlagen sind dann nicht gerade die günstigsten. Hier gilt es genau zu vergleichen was mir das gesamte Projekt "Neuer Bodenbelag" kostet, mit allen benötigten Zusatzartikeln.
Aufbauhöhe
Neben der Verlegung in einem Neubau ist es oft so, dass ein bestehender Fußboden ausgetauscht werden soll, weil er nicht mehr gefällt oder schon entsprechend aussieht. Hier ist man dann vielleicht an die Höhe des bestehenden Fußbodens gebunden und kann gewisse Bodenbeläge gar nicht verlegen. Am besten vor dem Kauf schon darüber Gedanken machen wie viel Höhe ich letztendlich für den neuen Bodenbelag inkl. Aufbau zur Verfügung habe. Das spart Zeit, Kosten und Nerven. Möglich sind in diesem Bereich Aufbauhöhen zwischen 4 mm bis 14 mm für Fußböden zur schwimmenden Verlegung.